Die Regionalliga hatte die Proteste gegen den deutschen Fußballbund bereits am Sonntag beim Spiel von Rot-Weiss Essen gegen den 1. FC Köln II erreicht. Nun zog am Montag auch der Erzrivale, der Wuppertaler SV, gemeinsam mit der SG Wattenscheid nach. Bereits vor dem Anstoß präsentierten beide Fanblöcke Banner mit der Aufschrift "Fick dich DFB".
Mit dem Anstoß starteten beide Fanlager dann zusammen einen minutenlangen Wechselgesang und skandierten abwechselnd lautstark "Scheiß DFB". Dazu zeigten beide Fangruppen Spruchbänder, auf denen sie ihre Kritik präzisierten. Die Gäste bezogen sich auf die Relegation, die die Meister der Regionalliga zum Aufstieg durchlaufen müssen. Die Wattenscheider fassten sich allgemeiner und kritisierten die Profitgier des Verbandes.
Der Wuppertaler Trainer Stefan Vollmerhausen wollte sich, wie die meisten Spieler, nicht zu den anhaltenden Protesten gegen den DFB äußern. Der Wattenscheider Kapitän Manuel Glowacz hingegen sagte zwar, dass es schwer sei, als Spieler eine Meinung zu dem Thema zu äußern, bezog aber dennoch beiläufig Stellung: "In der Bundesliga gab es das ja auch schon. Ich als Fußball-Fan und Fan des 1. FC Köln kann mich da nur anschließen."
Auch Sport 1 bekommt sein Fett weg
Nachdem sich die Fans im Laufe der ersten Hälfte darauf konzentrierten, ihre Mannschaften zu unterstützen, ging es nach der Pause gegen den Sender Sport1, der seit der laufenden Saison jede Woche ein Regionalligaspiel überträgt, weshalb diese Spiele am Montagabend ausgetragen werden. Auch deshalb hatten nur 1236 Zuschauer den Weg ins Lohrheide-Stadion zum Spiel der beiden Traditionsmannschaften gefunden.
Die Blockzäune wurden jeweils um ein Banner mit der Aufschrift "Scheiss Sport1" erweitert und es gab wieder einen Wechselgesang beider Fanlager gegen den übertragenden Sender. Und auch wieder wurden Spruchbänder entrollt. Diesmal einigten sich Heim- und Gästefans auf einen Spruch, der auf die Sport Clips anspielte, die nachts bei dem Sportsender zu sehen sind.
Nele Schenker, die das Spiel für Sport1 moderierte, wollte auf Nachfrage keinen Kommentar zu den drastischen Protesten abgeben.